Die Armenier gehören zu den ursprünglichen Bevölkerungsgruppen im östlichen Teil von Anatolien, wie der in Kleinasien liegende Teil der heutigen Türkei genannt wird. Dokumentiert sind 3000 Jahre Kulturgeschichte.
Die bronzezeitlichen Hethiter sollen diese Region Hayasa genannt haben. Dort hatten sich die Nairi-Völker niedergelassen, die sich im 9. Jh. v.Chr. zum urartäischen Reich zusammenschlossen. Urartu ist ein früher Fixpunkt im Geschichtsbewusstsein der Armenier, weil es der erste dauerhafte Staat im armenischen Hochland war, gelegen zwischen Schwarzem, Kaspischem und Mittelmeer um die Vulkane Ararat, Aragaz und Sipan.
Die Armenier nahmen im 4. Jh. das Christentum als Staatsreligion an und schufen 100 Jahre später ein eigenes Alphabet.
Zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert erlebte das armenische Königreich unter der Herrschaft der Bagratiden (Bagratuni) eine volle Blütezeit. Die Seldschuken, eine türkische Fürstendynastie, eroberten das damalige Grossarmenien und trieben die Armenier in die Flucht. In der Folge wurde dieses Volk immer wieder verfolgt. Ende des 19. Jahrhundert kam es unter Sultan Abdülhamid II – auch der blutige Sultan genannt – zu Pogromen, bei denen 300’000 Armenier starben.
Der eigentliche Völkermord begann am 24./25. April 1915.
Heute leben 3 Millionen Menschen in der unabhängigen Republik Armenien – einem Bruchteil der ehemaligen armenischen Siedlungsgebiete.
Weltweit leben 7 Millionen Armenier in 85 Ländern als eine der grössten Diaspora weltweit.